Çocuklar için almanca hikayeler

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Der Riese Klotz

Es war einmal ein Junge, der hieß Lucas. Seine Familie und andere Dorfbewohner hatten ihr Leben nicht leicht, denn in ihrem Land herrschte der böse und mächtige Riese Klotz. Lucas und seine Freunde lebten in einem kleinen Dorf, das der Riese noch nicht kannte.

Eines Tages machte sich Lucas Vater auf den Weg, den Riesen Klotz zu besiegen. Lucas wartete Tage und Nächte auf die Rückkehr seines Vaters, aber er kam nicht zurück. Doch eines Tages kam sein Freund, den Tim, so hieß Lucas Vater, den er mit auf die Reise genommen hatte, zurück. Er rief: "Der Riese hat Tim verschluckt!"

Als Lucas das hörte, hatte er eine fürchterliche Wut auf den Riesen. Er rannte in sein Zimmer, nahm sich einen Rucksack und packte 10 Äpfel, 1 langes festes Seil, 1 Taschenlampe, 1 Feder, 2 Taucherbrillen und einen dicken schweren Stein hinein. Dann sprang er aus dem Fenster und lief aus dem Dorf zur Höhle des Riesen.

Klotz schlief gerade, da gähnte er und machte den Mund weit auf. Die Gelegenheit nutzte Lucas. Er sprang in den Mund des Riesen. Im Magen des Riesen war es sehr dunkel. Lucas nahm die Taschenlampe heraus und knipste sie an. Da sah er in einer Ecke seinen Vater liegen. Er rannte hin. Sein Vater lebte noch, aber er war halb ausgehungert. Lucas nahm ein paar Äpfel hervor und gab sie seinem Papa.

Als er gegessen hatte sagte Tim: "Aber wie kommen wir aus dem Magen durch den Hals?" Lucas nahm das Seil hervor und warf es durch den Hals. Das Seil verhedderte sich an einem Zahn. Lucas und Tim kletterten an dem Seil durch den Hals. Aber der Riese hatte den Mund zu. Da nahm Lucas die Feder hervor und kitzelte damit den Riesen. Der Riese musste niesen, dabei spukte er Lucas und Tim aus. Bevor der Riese den Mund wieder zu machen konnte, warf Lucas den schweren Stein mit voller Wucht in den Hals des Riesen. Der Stein blieb dem Riesen im Hals stecken und er konnte nicht mehr atmen. Es bestand kein Zweifel mehr, der Riese Klotz war tot.

Lucas und sein Vater gingen in die Höhle des Riesen. Da lag eine Truhe voller Gold. Lucas und Tim schleppten die Truhe aus der Höhle, doch auf einmal bebte die Erde und die Höhle des Riesen stürzte ein. Nachdem das geschehen war, war das Erdbeben auch schon vorbei. Da merkte Lucas, dass die Höhle genau auf den Weg gefallen war. Wie sollten sie jetzt nach Hause kommen? Da hatte Lucas eine Idee und zwar: Dass sie mit den Taucherbrillen einfach durch den See schwimmen. Also nahm Lucas die Taucherbrillen heraus und sie schwammen durch den See. Als sie im Dorf angekommen waren, machte man Lucas zu Ehren ein großes Fest. Und das Gold wurde unter dem Dorf vergraben.
 
Alles ganz anders

Ich betrachtete ihn. Nur von weitem versteht sich. Seine schlanke Figur, sein anmutiger Gang, seine knallblauen Augen. Ich schmolz nur so dahin.
Doch dann wurde ich kurzerhand aus meinen Träumen gerissen. In meiner Schwärmerei übersah ich die letzten Stufen der Treppe und flog IHM direkt vor die Füße. Mit einem belustigten Grinsen fragte er mich ob es mir gut ginge und half mir hoch. Ganz schnell ohne in seine blauen Augen zu gucken murmelte ich einen Dank vor mich hin, guckte beschämt zu Boden und lief davon. Etwa in fünf Metern Entfernung standen meine Freundinnen Alice, Gina, Grace und Rose. Ich sah wie sie sich vor Lachen gegenseitig festhalten mussten und lief knallrot an.
"Oh Mann Sarah, toller Auftritt wirklich aber jetzt mal ernsthaft. Wieso hast du nicht mit ihm geredet?“ fragte Grace. Sie hielt nicht viel vom Weglaufen. Ich schon.
"Zu peinlich und nicht der richtige Moment!" antwortete ich.

Da ging das Gestöhne meiner Freundinnen wieder los. Seit Monaten antwortete ich nach jeder erfolglosen Begegnung mit James dasselbe aber ich kann nichts Anständiges sagen wenn er da ist. Vor allem, ich kann nicht ich selbst sein. James ist schon sehr beliebt aber ich weiß nicht ob er auch ein Mädchenschwarm ist. Er ist in einer Parallelklasse und total schnuckelig. Er ist sehr schlank, hat nussbraune Haare, ein schönes Gesicht, hohe Wangenknochen und wie schon erwähnt, knallblaue mandelförmige Augen.

Ich bin eigentlich auch total hübsch. Die meisten Jungs sagen mir das auch aber sie können nichts mit mir anfangen wegen meiner Schüchternheit. Ich bin groß, normal groß, schlank, sportlich, habe lange dunkelbraune Haare und knallgrüne Augen, golden gesprenkelt. Nur bei meinem besten Freund kann ich „ich“ selbst sein. Er heißt Ben und ist total nett. Jeder mag ihn aber für ihn komme ich immer zu erst. Ich weiß was ihr jetzt denkt aber er ist mein bester Freund nicht mein fester Freund. Der eine Buchstabe ist entscheidend.
Wir beide haben eine Leidenschaft für Handball. Wir besuchen oft Spiele zusammen. Am Anfang dachte meine ganze Klasse ich wäre mit Ben zusammen, was mir viele vernichtenden Blicke und ihm viele Schlägereien und eine Gehirnerschütterung einbrachte. Ziemlich krass oder? Das war ganz am Anfang gewesen als keiner wusste wie schüchtern ich wirklich war. Jedes der Mädchen in unserer Klasse hatte er abblitzen lassen. Die eine war ihm zutussig, die andere zu klein, die andere zu laut und die andere war ihm zu hibbelig. Ich konnte Ben echt nicht verstehen alle Mädchen lagen ihm vor Füßen aber er ließ eine nach der anderen abblitzen.
Ben versuchte mit "Tests" meine Schüchternheit zu bekämpfen. Der eine Test endete mit einem Lachanfall von Ben.
Meine Aufgabe war es im Kaufhaus fremde Leute anzusprechen.

Als ich einer Frau eine Entschuldigung entgegen rief, griff sie in ihre Tasche und gab mir zwei Euro. Verwirrt von ihrer Reaktion schaute ich an mir herunter und Ben der etwas weiter abseits stand, fing schallend an zu lachen, was ihm einige strafende Blick kostete. Alica, Gina, Grace, Rose und ich setzten uns an unseren Stammplatz und redeten über James. Nach einiger Zeit kam Ben zu uns gestoßen und beendete unsere Unterhaltung mit den neusten News des Tages, kurz: nNdt. Also Klassenclown Luca ist seit gestern mit Klassenzicke Moni zusammen und der kleinste unserer Klasse Alex hatte mit einer der Zwillinge Schluss gemacht. Nachdem er uns alles berichtet hatte, sagten wir alle was wir von den nNdt hielten. Ich hatte keine Lust mehr und stöpselte meinen IPod ein und drehte laut auf.

Keiner wusste was ich für Musik hörte außer meinen Freunden. Ich hörte kreuz und quer. In der einen Woche Pop, in der nächsten Hip Hop und in der anderen hörte ich die Charts durch. Seit einigen Wochen hörte ich ausschließlich das was zurzeit in den Charts lief.
Es klingelte und wir hatten Chemie. Nach einer viertel Stunde verkündete der Schulleiter, dass unser Lehrer krank sei und wir gehen durften. Wir sechs hatten unser Zeug erst recht nicht ausgepackt, weil wir es von vornerein gewusst hatten weil der Lehrer vor der Stunde immer zu uns kam und uns Tipps für Chemie gab, aber die Klasse musste unserer Meinung einfach noch ein bisschen hier bleiben.
Meine Freunde, alle außer Grace gingen nach Hause. Grace und ich hatten denselben Weg, aber wir hatten keine Lust nach Hause zu gehen und gingen zu nahegelegenen Spielplatz. Ein paar Meter neben uns schaukelten zwei Kinder unbesorgt auf der Schaukel. In einigen Jahren würden sie nicht mehr einfach so die Seele baumeln lassen. Grace und ich redeten so offen wie schon lange nicht mehr. Grace erzählte mir das sie sich sehr gestresst fühle, weil sie ihren Eltern ihre Beziehung verschweigen musste. Für ihre Eltern existierten die Worte Freund, Beziehung und Liebe nicht, zu mindestens wenn es um ihre Kinder ging.
Grace hatte eine ältere Schwester, Julie. Die Eltern der beiden befürworteten erst eine Beziehung, als Julie ihr Abi in der Tasche hatte. Sie glaubten, dass ein Junge nur ihren Einser durchschnitt zerstören würde. Die Eltern waren freundlich und all das, aber auch sehr eigenartig.

Ich schüttete Grace mein Herz aus und sagte ihr dass ich so Liebeskummer habe und dann passierte das, was noch nie passiert war. Ich brach in Tränen aus. Das kam für mich so überraschend, dass ich gleichzeitig anfing über mich selbst zu lachen, so dass Grace keine Ahnung hatte, ob sie mich trösten oder mit mir lachen sollte. Dann gingen wir nach Hause und ich merkte, dass wir fast eine Stunde zu spät ankamen. Grace wohnte im Haus neben mir und sie verabschiedete sich indem sie mich leicht drückte. Eine Geste der Aufmunterung. Sie war nicht der Befürworter großer Worte sondern großer Taten. Als ich seufzend die Haustür hörte ich meine Mutter schon aus dem Wohnzimmer ein Lied trällern. Ich seufzte noch einmal, ließ geräuschvoll meine Tasche fallen und merkte, dass meine Mutter aufgehört hatte ihr Liedchen zu trällern. Sie kam auf mich zu getänzelt und rief. "Kindchen, hat der Lehrer euch wieder länger da behalten?"
"Ja ,Ma-ma."
Sie hatte sich schon wieder die grüne Schönheitsmaske aufgelegt.
Ich erinnerte mich daran, als ich sie zum ersten Mal mit dieser Maske gesehen hatte, laut: „Monster“ geschrien hatte und weggerannt war. Ich musste den Kopf über mich selbst schütteln. Ich war ein kleines naives Kind. Ich schmiss meinen Laptop an und öffnete Word.
Meine Freunde wussten von meiner Leidenschaft des Schreibens. Meine Romanfiguren waren alle mutig und öffneten sich. Sie waren das genaue Gegenteil von mir.
Sie alle bestanden Abenteuer. Welches bestand ich? - Die Schule? Das zählte wohl kaum.
Ich schrieb und schrieb. Bis in die Nacht hinein. Meiner Mutter war es egal wann ich schlafen ging. Sie wusste, dass ich am Morgen wieder voll konzentriert war und ließ mich nur machen. Als ich den Pc langsam ausmachte war es bereits drei Uhr nachts.

Wenn ich eine Geschichte schrieb versank ich in der Geschichte. Ich war die Figur, ich war mutig und offen. In letzter Zeit dachte ich öfter darüber nach, meine Geschichte, wenn sie fertig war an einen Verlag zu schicken. Das würde sehr viel Zeit benötigen. Ich legte mich ins Bett und schlief auch schon nach kurzer Zeit ein.

Am nächsten Morgen wurde ich von meiner Mutter geweckt. Ihre schrille Stimme schien mir das Trommelfell zu zerfetzten: "Spatz, es ist acht Uhr morgens."
Schlagartig öffnete ich die Augen. Mist, die Stunde hatte bereits vor einer halben Stunde begonnen.
Ich sprang aus dem Bett, rannte in das Bad, putzte die Zähne, zog irgendwelche Klamotten über rannte noch ein Ciao rufend aus dem Haus und rannte zur Schule.
Ich kam pünktlich zur Pause. Ich fand auch sofort meine Freunde, die anscheinend meinen hektischen Blick richtig deuten konnten. Sie kamen mir entgegen und Alice sagte: "Hey, schon wieder verschlafen?"
"Ja meine Mutter kam seelenruhig an, Schätzchen es ist 8, wirklich wie toll von ihr."
"Hey Darling, reg dich nicht so auf." meinte Ben.
Hatte er gerade Darling gesagt? So hatte er mich noch nie genannt oder hatte ich mich gerade verhört.
Anscheinend nicht den die anderen guckten auch total verdattert.
Auf einmal schien Ben total nervös zu sein.
"Sarah, kann ich mal mit dir reden? - allein?"
"Ähm.....klar."
Wir gingen raus und dann brachen die Worte einfach aus ihm heraus.
"Sarah, ich bin in dich verliebt. Seit dem ersten Tag als ich dich sah aber ich weiß das du in James bist und ich keine Chance habe. Deswegen ist es besser, wenn wir keine Freunde mehr sind."
Ich schaute ihn an, er wollte sich abwenden, aber mich überkam ein Gefühl und dann küsste ich ihn einfach auf dem Mund.
Er schaute mich an, total glücklich und verdattert. Hand in Hand liefen wir zurück in die Halle und ich sah wie meinen Freunden der Mund offen stand. Nur Gina grinste anscheinend hatte sie sowas schon geahnt.
Ben und ich setzten uns hin immer noch Hand in Hand, aber man sah es nicht.
Kurz darauf kam James und ich merkte wie unruhig Ben wurde.
James fragte: „Hey Sarah wollen wir mal ausgehen?" Keine Spur von Zweifel lag in seiner Stimme, er war sich wohl sehr sicher!
"Sorry James, aber ich bin schon vergeben!"
Ben, neben mir, atmete erleichtert auf und James lief rot an und eilte davon. Seit diesem Tag heißt es:
Sarah & Ben
 
In der Dunkelheit
Von Sabrina, 13 Jahre



Es war dunkel und ich schämte mich. Denn so etwas konnte ja nur mir passieren.

Mit den Händen in den Taschen meiner grauen Strickjacke lief ich einfach geradeaus und immer möglichst schnell zu der nächsten Lampe. Doch irgendwann sah ich, dass keine weiteren Lampen mehr da waren.

Noch verängstigter als schon vorher schaute ich nach rechts. Dort war nur die schreckliche Dunkelheit, in der ich nichts erkennen konnte. Aber kurz erschien ein blasser goldener Finger, welcher in die andere Richtung zeigte.

Ich fragte mich, ob ich schon Halluzinationen bekam. Trotzdem blickte ich nach links. In der Richtung erkannte ich mehr. Es war eine Gasse. Und da ich ja nicht wusste wo ich war und ob die Straße, auf der ich stehen geblieben war, noch überhaupt weiterging, lief ich nach links weiter. Denn irgendwo am Ende dieser Strecke war ein Licht.

Während ich dort lang lief dachte ich darüber nach was meine Eltern immer zu mir sagten – ich solle mein Handy immer mitnehmen falls etwas passiert. Ich befolgte diesen Rat immer, doch heute hatte ich es vergessen. Das war unglaublich dumm von mir. Und es war auch der Grund dafür, dass ich jetzt allein hier im Dunklen lief.

In den Gedanken versunken hörte ich Stimmen. Stimmen, die mich riefen. Ich schaute auf und versuchte irgendetwas zu erkennen. Dem Licht kam ich immer näher und so konnte ich erkennen, dass es meine Eltern waren.

Ich wäre am liebsten wieder umgedreht, denn ich wusste, ich bekäme großen Ärger und irgendwelche Verbote oder Hausarrest. Schämend lief ich trotzdem auf sie zu.

Als ich auch ihre Gesichter erkennen konnte, sah ich Tränen zusammen mit einem Lächeln. Als meine Eltern mich gerade umarmen wollten – warum auch immer – tickte mich von hinten jemand an. Aus Reflex drehte ich mich mit dem Kopf um und hinter mir sah ich nur ein Gesicht. Es strahlte hell und golden.

Ich erkannte ein Lächeln und ein Augenzwinkern. Dann verschwand der leuchtende Kopf wieder und wurde zu goldenem Staub.
 
Der Bettler

Von Tim, 12 Jahre

Jeden Tag saß er in der gleichen Straße und spielte seine Lieder. Der Mann war alt. Er hatte keine Beine mehr.

Während er so dort saß auf seinem Platz, spielte er auf seiner Mundharmonika Lieder, schöne Lieder und hoffte, dass ihm jemand etwas gab.

Er beobachtete die Menschen die vorbeigingen. Manchmal waren es mehrere, manchmal wenige.

Heute zum Beispiel wanderten Massen an seinen Platz vorbei.

Reiche, schön angezogene Leute schauten auf ihn herab; er der in seiner zerschlissenen Kleidung dort saß und nur spielte.

Bei solchen Leuten konnte selbst sein wärmendes Lächeln und sein schönes Spiel nicht wirken.

Anders ein kleines Mädchen; es kam auf den Mann zu, schloss ihn in die Arme und gab ihm ein wenig Geld.

Der alte Mann war glücklich. Nicht wegen des Geldes, sondern wegen der kleinen Geste, der Umarmung.

Auch von jungen Menschen bekam der Mann etwas. Während sie das Geld in den alten Hut warfen, lächelten sie ihn an. Für wenige Momente setzte er die Mundharmonika ab und lächelte zurück, bevor er weiter spielte.

Wenn ältere Damen vorbei kamen, bekam er meistens nur einen mitleidigen Blick.

In diesen Situationen fragte sich der Bettler, was diese Damen wohl tun würden, wenn sie an seiner Stelle wären.

Andere Menschen blieben für ein paar Minuten bei ihm stehen und lauschten seiner Musik. Wenn sie gingen, warfen sie meistens Kleingeld in den Hut. Doch auch darüber freute sich der alte Mann, denn er war leicht zu erfreuen.

Er dachte nicht schlecht von der Welt, nein, das durfte ihm niemand unterstellen. Doch Menschen, die einfach so an ihm vorbei gingen, ohne ihn anzuschauen, so als würde es ihn nicht geben, solche Leute verstand er nicht. Aber er hasste sie nicht, sie taten ihm nur leid.

Die meisten Menschen die vorbei gingen, dachten von ihm, er wäre ein Säufer, ein Süchtiger, ein Vergewaltiger. Doch das war er alles nicht; er war einfach nur ein alter Mann, der nach dem Krieg keine Arbeit mehr gefunden hatte. Doch das wussten die wenigsten.

Junge Mütter, die mit ihren Kindern vorbei gingen und deren Kinder der Bettler leid tat, wurden von der Mutter gelehrt, dass man solche Leute nicht beachtete, da sie angeblich keine guten Menschen wären.

Solche Momente trafen den alten Mann tief.

Manche Mütter drohten ihm sogar mit einer Anzeige, wenn er ihre kleinen Kinder anlächelte und sagte: „Dieses Lied hat meine Mutter immer für mich gespielt und es hat mir immer gut gefallen; wenn du willst, spiele ich es jetzt für dich.“

Dabei hatte er es nur gut gemeint mit den Kleinen.

Er hatte selber Kinder, doch die lebten mit ihrer Mutter irgendwo in Deutschland, während er selbst jetzt in Sondershausen lebte.

Von ihnen konnte er keine Hilfe erwarten.


Gegen Ende des Tages, um etwa 20 Uhr, packte der Mann seine Mundharmonika in seinen alten, zerrissenen Rucksack, den er an der Lehne des Rollstuhls befestigt hatte.

Mit viel Mühe bückte er sich und nahm den Hut.

Langsam begann er das Geld zu zählen, das er im Laufe des Tages eingenommen hatte.

Ab und zu kam vereinzelt ein freundlicher Passant vorbei, fragte ihn, wie viel er eingenommen habe und gab ihm des Öfteren noch etwas dazu.

In solchen Momenten hüpfte sein altes Herz vor Freude.

Das Ergebnis des heutigen Tages war gut, erstaunlich gut sogar. Er packte das Geld in seine kleine, zerschlissene Geldbörse und setzte den Hut auf.


Langsam begann er den Rollstuhl vorwärts zu bewegen und fuhr langsam, die Gedanken bei dem kleinen Mädchen, das ihn heute so herzlich in die Arme geschlossen hatte und dem morgigen Tag, die Straße herunter.......


Der alte Mann lebt nicht mehr.

Er ist einfach unter einer Brücke gestorben und an seinen Platz in der Straße spielt jetzt ein anderer für ihn.
 
Gewinn beim Reiten
Von Emily, 8 Jahre



Heute war ein Mädchen in der Schule. Sie war ungefähr so alt wie wir und hieß Lilli.

Nach der Schule ging sie fast jeden Tag zum Reiten. Als sie mit dem Bus angekommen war, kamen auch schon ihre Eltern. Sie sprachen noch mit Lillis Reitlehrer wegen des Turniers. Sie fragte ihn, wo ihr Pferd sei. Er antwortete, bei der linken Koppel, sie wurde gerade aus der Box gebracht, und sie hat schon gegessen, also könntest du ihr einen Nachtisch geben.

Er gab ihr drei Pferdeleckerlis. Lilli sagte danke und ging zur linken Koppel. Da ist sie, sagte sie. Lilli freute sich, Flocke mal wieder so weiß zu sehen. Ihre Eltern waren auch bald fertig. Lilli spielte noch kurz mit Flocke. Flocke war ihr Pferd und hatte himmelblaue Augen und war schneeweiß.

Als sie miteinander gesprochen hatten, fuhren sie nach Hause. Zu Hause war Lilli todmüde, so dass sie sofort einschlafen konnte. Deshalb legte sie sich gleich ins Bett. Aber irgendwie konnte sie nicht einschlafen, vielleicht weil sie aufgeregt war. Nein, ich glaube nicht. Deshalb ging sie in die Küche und trank etwas. Als sie auf dem Weg zur Küche war, hörte sie ein Geräusch. Es kam aus der Küche, sie schlich leise hin. Sie hörte Papa und ihren Reitlehrer sprechen, sie sprachen wegen des Turniers. Sie lauschte und der Lehrer sagte, Flocke ist krank und hat Schnupfen, als ihr gerade weg wart, kam ich und sie nieste und hustete.

Lilli erschrak, sie rannte schnell in ihr Bett und sie hoffte, dass Flocke schnell wieder gesund sein wird und schlief ein.

Am nächsten Morgen war das Turnier und der Ansager sagte, als nächstes kommt Lilli mit ihrem Pferd Flocke. Lilli hoffte, dass Flocke gleich kommen würde. Da hörte sie Hufschritte, und es war Flocke. Lilli freute sich, dass Flocke jetzt gesund ist. Sie war schon gesattelt. Als sie dann fast alle Hindernisse geschafft hatte, kam das entscheidende Hindernis. Keiner hatte es bis jetzt geschafft. Sie flüsterte Flocke ins Ohr: „Los Flocke, Du schaffst das!“ Und tatsächlich, sie schaffte das Hindernis.

Sie lebte glücklich bis an ihr Ende.
 
Grüna

Von Agnes, 13 Jahre


Es war einmal, und es war lange her, da war ein Mädchen geboren das aber sehr schwach war und zu sterben drohte. Alle Mediziner des Landes konnten ihr nicht helfen. Aber als sie schon verloren geglaubt wurde kam eine Magierin. Diese versprach das Kind zu retten, wenn es ab den 12 Lebensjahr für sie arbeiten würde.

Die Eltern stimmten dem zu und die Magierin sprach einen Zauberspruch: „Grün wie Gras, grün wie Frühling. Grün ist Leben. Grün soll dir helfen.“ Damit haben sich die Haare des Mädchen grün gefärbt.

Jahre vergehen. Viele Jahre vergehen.

Mittlerweile ist das Mädchen 12 geworden und so wunderschön. Durch ihre grünen Haare wurde sie Grüna genannt. Nun aber erinnert euch an die Vereinbarung der Magierin und der Eltern. Kurz vor ihrem 12 Geburtstag ist sie geflohen.

Im Wald hat sie ein Baum angesprochen. Das war schon seltsam. In diesem Moment hatte sie ihre Fähigkeit entdeckt, dass sie mit Pflanzen reden kann. Der Baum sagte ihr, das sie sich in ihm verstecken soll. Er sagte auch, dass sie mit Pflanzen eins werden kann. Es muss nur Pflanze und Mensch wollen. Grüna überlegte kurz und wurde eins mit dem Baum. Seit dem kann man, wenn man genau in dem Wald horcht, Lieder hören. Lieder des Herzens vom Mädchen mit dem grünen Haaren. Die Lieder von Grüna.
 
Die verheimlichte Lüge

Von Annika, 12 Jahre


Es war an einem schönen Mittwoch morgen in den Winterferien.

Unser Vater kam mal wieder zu Besuch.

Mama: „Kinder kommt mal ins Wohnzimmer. Wir haben euch etwas zu sagen.“

Mit einem mulmigen Gefühl gingen mein Bruder und ich ins Wohnzimmer. Wir setzten uns auf das Sofa wo Mama und Papa schon saßen. Dann war erstmal minutenlanges schweigen.

Mama machte eine Handbewegung in Papas Richtung und er nickte nur. Dann sah es so aus als wolle er anfangen, sagte aber trotzdem nichts. Dann fing er an.

Papa: „Nun ja Kinder wir haben euch etwas zu erzählen. Und zwar, erinnert ihr euch noch an unsere Nachbarn von früher?“

Wir nickten. Natürlich erinnerten wir uns an sie. Wir waren ja mit denen damals gut befreundet. Bis zu dem Tag an dem sich alles änderte.

Damals kamen sie zu uns hoch und sagten irgendwas. (Damals war ich erst in der 2. Klasse).

Dann fingen sie an langsam lauter zu werden, bis sie sich ganz anschrien.

Mein Bruder rannte weinend in sein Zimmer und ich verkroch mich unter dem Schreibtisch im Wohnzimmer. Ich heulte sehr viel.

Papa: „Also nun ich habe damals... mit unser Nachbarin... geschlafen. Dadurch habt ihr einen Halbbruder bekommen."

Ich wollte es erst überhaupt nicht glauben aber dann heulte ich so was von los.

Mein Bruder nahm das alles sehr gelassen obwohl er jünger ist als ich.

Ich bin sofort in mein Zimmer gerannt. Später ging ich dann rüber zu meiner allerbesten Freundin seit wir 2, 3 Jahre alt sind.


Ich möchte nochmal schreiben, das dies nicht erfunden ist, sondern mir wirklich passiert ist.
 
Das Geheimnis der zwei Wappen

Von Jomax, 11 Jahre


Die Geschwister Philipp und Mia hatten einen geheimnisvollen Brief erhalten, der angeblich von ihrem OnkelFinnigan kam.

In dem Brief stand, dass Onkel Finn verschleppt worden war und sie beide versuchen sollten, ihn zu finden.

Und so waren sie so schnell wie möglich zu dem Schloss ihres Onkels geeilt um ihn zu suchen.



Nach zwei Stunden Sucherei nach Hinweisen fanden sie in der Bibliothek zwei Türen auf denen geheimnisvolle Wappen waren.

Auf der ersten Tür war ein Wappen mit einer Burg und auf der zweiten eins mit einem grünen feuerspeienden Drachen.

„Ich will durch die Tür mit der Burg!“, sagte Mia aufgeregt zu ihrem Bruder Philipp.

„Ja gut, dann komm durch die Tür.“

Sie öffneten die Tür und gingen durch. Auf einmal waren sie in einer mittelalterlichen Welt und hatten alte Klamotten an.

Die Geschwister sahen eine Burg, die auf einem Felsen stand. Sie hörten Pferde wiehern. Von weitem sahen sie einen Pferdekarren auf dem ein Bauerjunge saß, der sich langsam auf sie zu bewegte.

Phillip sagte zu Mia: „Komm, wir fragen den Jungen nach dem Weg zur Burg.“

Als der Junge sie sah blieb er mit dem Pferdekarren stehen und guckte sie verwundert an. Phillip fragte: „Kannst du uns zur Burg bringen?“

Der Junge antwortete: „Ja, steigt ein.“

So stiegen sie ein. Nach einiger Zeit gelangten sie zur Burg und der Junge sagte: „Passt auf. Im Burggraben sind Krokodile“.

„Danke für die Warnung.“, sagte Mia. Und so betraten sie die Burg. In der Burg herrschte ein geschäftliches Treiben.

„O weh, wo sollen wir denn hier Onkel Finnigan finden?“, fragte Mia.

Phillip sagte: „Wir fragen den König.“ So suchten sie den König auf. Den König fragten sie ob er einen Mann namens Finnigan kennen würde.

„Ja den kenne ich. Der hat ein Verbrechen begangen!“

„WAS?“, riefen die beiden Geschwister gleichzeitig, „Können wir irgendwas tun um ihn zurück zu bekommen? Er ist unser Onkel.“

„Ja, könnt ihr, aber dafür müsst ihr meinen besten Ritter besiegen.“

Die Kinder sagten: „Ja, morgen zu Mittag.“ Dann flüsterte Phillip seiner Schwester zu: „Gut dass ich im Schwertkampf-Kurs war.“

Am nächsten Mittag ging es los.

Phillip konnte nur knapp ein Paar Treffer ausweichen. Aber er schaffte es dem Gegenüber ein paar starke Treffer zu landen. Als die große Chance kam bemerkte Phillip sie zu spät und bekam auch ein starken Treffer ab. Er viel hin. Schnell rappelte er sich wieder auf. Bei der nächsten großen Chance erwischte Phillip den Ritter am Kopf, so das dieser zu Boden ging.

Die Geschwister jubelten aus ganzem Halse: „Juhu!“

Der König hatte alles mit angesehen und sagte: „Ich bin von eurer Leistung beeindruckt. Meine Wache bringt euch zu Finnigan.“

Sie gingen in den Kerker. Die Geschwister sahen gerade noch wie Onkel Finnigan von einem Drachen entführt wurde. Schnell rannten sie hinterher aber die Tür war verschlossen.

Beim König fragten sie wohin die Tür führte und der König sagte dass dies die verbotene Tür sei. Sie gingen mit dem König zurück zu der Tür.

Der König sagte: „Hier kriegt ihr noch meinen besten Ritter mit.“

Die Geschwister bedankten sich bei ihm und gingen durch die verbotene Tür.

Doch dann waren sie völlig aus dem Häuschen. Schon wieder waren sie in einer mittelalterlichen Welt, aber dieses mal flogen am Himmel überall Drachen herum.

Philipp hatte dieses Mal eine Ritterrüstung an und Mia war wie eine Prinzessin angezogen.

Als aller erstes sahen sie links von ihnen eine alte Höhle und rechts von ihnen ein sehr schönes Schloss.

Sie begaben sich erstmal zu dem Schloss und fragten die Wachen ob sie den König sprechen könnten. Die Wachen sagten: „Das geht nicht, der König ist unterwegs und sammelt Steuern ein.“

Einer der Wachen fügte noch hastig hinzu: „Probiert es Morgen noch ein mal.“

Philipp sagte besorgt: „Das ist gar nicht gut. Wo sollen wir denn die Nacht verbringen?“

Mia grübelte ein bisschen und antwortete dann: „Wir könnten doch einfach ein Paar der Dorfbewohner fragen ob wir bei ihnen übernachten könnten.“ Philipp war mit der Idee einverstanden.

Nach etlicher anstrengender suche fanden sie ein kleines Dorf.

„Ob wir wohl hier jemanden finden bei dem wir übernachten können?“, fragte Mia unsicher.

Als sich ihnen eine kleinere Familie näherte, riefen beide Geschwister gleichzeitig: „Das ist unsere Chance, LOS!“

Also fingen sie die Familie ab und fragten: „Ähmm, entschuldigen Sie. Wir wollten den König besuchen, der heute auf Reise ist. Und deswegen suchen wir einen Schlafplatz. Dürften wir eventuell bei Ihnen übernachten?“

„Ja, könnt ihr. Aber wir können euch nur ein Paar Heuballen anbieten“, sagte der Vater der Familie.

Wie gesagt bekamen die Geschwister die Heuballen und schliefen die Nacht auf denen. Am nächsten Morgen gingen sie sofort zum Schloss. Die Wachen von gestern warteten schon auf sie, um sie zum König zu bringen. Eine Minute später standen sie vor dem König der erstaunlich groß war. Die Geschwister fragten den König, ob er wüsste, wo die Drachen lebten, weil die Drachen ihren Onkel entführt hätten.

Und der König antwortete ihnen, dass die Drachen in der Drachenhölle lebten und es in der Höhle sehr gefährlich ist.

„Aber wir müssen unseren Onkel retten“, rief Mia.

Der König machte ein nachdenkliches Gesicht: „Ich gebe euch einen Krieger mit.“

„Danke, lieber König.“, freute sich Mia.



10 Minuten später...



Als sie beim Eingang der Hölle standen, sahen sie einen Käfig in dem Onkel Finnigan und viele andere Leute eingeschlossen waren.

Philipp und Mia schlichen sich zu dem Käfig an den schlafenden Drachen vorbei, wobei Philipp fast auf einen Drachen getreten wäre.

Als die Geschwister da waren, öffneten sie den Käfig. Der Käfig ging quietschend auf.

Onkel Finnigan und die anderen Leute bedankten sich leise bei ihnen. Aber beim Zurückgehen wachte ein Drache auf und brüllte so laut, dass ihnen fast die Ohren platzten.

Die Drachen jagten den Leuten hinterher. Die Geschwister und die Leute konnten gerade noch entwischen. Zum Glück!

Finn (Finigan) war froh wieder mit der Familie zusammen zu sein. Sie gingen zum Portal (verbotene Tür) zurück und bedankten sich bei allen die ihnen geholfen haben.

Nun wo sie durch das Portal gingen landeten sie wieder in der Bibliothek. Die Geschwister sagten zu Onkel Finnigandass dies ein Abenteuer war das sie nie im Leben vergessen werden.

(Und wenn ihr euch fragt was aus dem Ritter geworden ist der sie in diese Drachenwelt begleiten sollte, der ist verschwunden als er das Portal betreten hatte.)

Hier standen sie nun in der Bibliothek. „Kommt Kinder, wir gehen eure Eltern suchen und ihnen sagen dass ich nur auf Ausreise war.“, sagte Onkel Finn und zwinkerte den Kindern dabei zu.

Sie liefen zusammen zu den Eltern, die sie ganz verwundert anstarrten: „Wo wart ihr denn und wer ist der Mann neben euch?“

Die Kinder antworteten mit einer Geste als ob das doch klar wäre: „Wir waren in der Bücherei und das ist OnkelFinnigan“.

„Dann müssen wir dieses Schloss wieder verlassen?“, fragte der Vater traurig.

„NEIN, natürlich nicht, ihr seid willkommen.“, rief Onkel Finnigan. Alle freuten sich. Und so kam es dazu dass dieses Schloss noch lange bewohnt wurde.
 
Stille
von Magdalena, 12 Jahre




Letzte Woche ging ich alleine ins Schwimmbad. Ich lief zum Eingang, bezahlte und ging durch die Drehtür. Es war sehr voll: Kinder kreischten, Erwachsene ermahnten sie und Rentner schwammen ihre Bahnen. Ich suchte mir einen schattigen Platz, zog mich um und rannte ins Becken.


Es war kalt. Eiskalt. Aber doch erfrischend. Immer tiefer watete ich durchs Becken, bis das Wasser mir schon bis zu den Schultern schwappte. Um mich herum: Kinder, die kreischten, Erwachsene, die sie ermahnten, und Rentner, die ihre Bahnen schwammen.

Doch ich holte tief Luft und tauchte unter. Stille. Unendliche Stille umgab mich. Als wäre die Zeit stehen geblieben. Als hielt die ganze Welt den Atem an. Es schien Stunden zu dauern, wie ich da unten schwamm, zeitlos und allein.

Das kühle Wasser umgab mich wie ein schützender Mantel, der mich vor Lärm und Stress bewahrt.

Schwerelos glitt ich durch das Wasser. Doch nun blieb mir die Luft weg und ich tauchte wieder auf. Die Welt atmete aus, das Kinderkreischen, die Erwachsenen, die sie ermahnten und die Rentner, die ihre Bahnen schwammen, schienen wieder auf der Welt zu sein. Als hätte man die Uhr wieder zum Laufen gebracht und die Zeit wieder vorgedreht.

Mühsam watete ich wieder zum Beckenausgang, lief zu meinem Platz und trocknete mich ab. Ich blieb noch zwei Stunden da, doch dann zog ich mich an und ging.

Heute noch, wenn ich an einem lauten Platz bin, versuche ich mich daran zu erinnern. Ich schließe die Augen und denke an die unendliche Stille, die mich damals im Schwimmbad umgab.
 
Gemeinsam sind wir stark
Von Elias, 8 Jahre



Es war Sommer. Genauer gesagt der 5. Juni.

Auf der Wiese im Park spielte Fabian (ein 9-jähriger Junge, der an diesem Tag Geburtstag hatte) mit seinem GoldenRetriever Ako. Sie spielten, dass Fabian ein Indianer und dass Ako sein Wachhund sei. Sie gingen gerade auf Jagd. Sie spielten, dass Ako auf einen Bison los jagen sollte. Gerade hob Fabian einen Stock vom Boden auf, da rief sein Vater: „Fabian! Kommst du bitte? In einer halben Stunde beginnt deine Geburtstagsfeier! Du musst dich noch umziehen.“

„Aber Papa…!“

„Nichts aber. Komm jetzt.“ Fabian musste also nach Hause.

Eine halbe Stunde später kamen Fabians Freunde. Fabian und Ako freuten sich sehr.

Erst spät am Abend war die Feier zu Ende, und die Freunde gingen wieder nach Hause. Glücklich legte sich Fabian in sein Bett und Ako sich in seinen Korb.

Am nächsten Morgen wachte Fabian erst spät auf. Das machte nichts, denn es war Samstag. Die Eltern waren schon längst wach. Sie warteten bereits am Frühstückstisch auf ihn. „Guten Morgen, du Langausschläfer“ sagte sein Vater. „Guten Morgen“ sagte auch Mama. „Guten Morgen“ sagte Fabian noch ganz verschlafen. „Zieh dir bitte noch was an die Füße und dann komm.“ Fabian zog sich gerade seine blauen Socken an, da kam Ako und schleckte ihn ab. Das tat er immer, wenn er sich freute.

Kurz danach biss er in sein Honigbrot. „Was machen wir heute?“ fragte er mit vollem Mund.

Die Mutter wartete bis sie zu Ende gekaut hatte. „Ich muss heute mein Auto waschen.“

„Ich muss leider noch mal zur Polizei. Ich habe eben einen Anruf bekommen wegen eines Berichts.“ sagte der Vater und nahm sich seine Zeitung.

„Nie habt ihr Zeit für mich!“ sagte Fabian.

„Du kannst doch mit Ako in den Park gehen und dein Fahrrad mitnehmen.“ schlug die Mutter vor.

„Ja, das mache ich!“ antwortete Fabian.


Fabian ging auf die Stelle zu, wo er gestern das Stöckchen aufgehoben hatte, um es für Ako wegzuwerfen. Das Stöckchen lag immer noch genau da, wo er es gestern liegengelassen hatte. Er hob es wieder auf, holte aus und warf soweit er konnte. Ako flitzte los. Aber auf einmal kam eine Böe auf und wehte das Stöckchen hinter eine große Laubhecke. Ako jagte natürlich immer noch hinterher. Er verschwand hinter der Hecke.

Auf einmal hörte Fabian das Aufheulen eines Motors. „Ako! Ako! Komm her!“ Doch Ako kam und kam nicht. Fabian versuchte es noch einmal. „Ako! Kommst du wohl her!“ Doch Ako kam nicht.

Jetzt reichte es Fabian. Er ging schnellen Schrittes auf die Hecke zu. Doch was war das? Ako war gar nicht hinter der Hecke. Ako war aber auch nicht woanders. Nur, was war das eben für ein Motor? Er schaute auf die Straße. Da. Es war ganz deutlich: Akos Schnauze war hinter einer vergitterten Käfigtüre zu sehen. Der Käfig war auf einer Ladefläche von einem Pick-up. Fabian reagierte sofort. Er rannte so schnell er konnte zu seinem Fahrrad, stieg auf und radelte mit aller Kraft.

Nach wenigen Minuten hatte er den Pick-up wieder in Sichtweite. „Ako, halt durch!“ sagte er. „Ich hole dich da raus.“

Auf einmal sah der Fahrer des Pick-ups in den Rückspiegel. Er hatte Fabian entdeckt. Der Mann gab mehr Gas. Aber Fabian trat noch stärker in die Pedalen. So blieb er dicht dran. Auf einmal bog der Mann in eine Seitenstraße ab, so dass die Reifen quietschten. Fabian las das Straßenschild und merkte sich den Namen „Frank-Josef-Straße“ und bog ebenfalls ab. Die Straße war sehr holperig. Aber dem Mann machte das nichts aus, er fuhr sogar noch schneller. Plötzlich lenkte er auf ein Grundstück. Fabian bremste ab und ließ sein Fahrrad in sicherer Entfernung stehen. Er selbst ging langsam und leise auf das Grundstück zu. Er hörte, wie eine Autotür geöffnet und wieder zugeknallt wurde. „Komm du blöder Köter!“ hörte Fabian den Mann sagen. Ako bellte laut und ängstlich.

„Sei ruhig, du Mistvieh!“

Er nahm Ako am Halsband und zerrte ihn in ein graues Haus. Unmittelbar danach kam der Typ wieder heraus, ging zu seinem Auto, machte die Motorhaube auf und fluchte. Fabian dachte: „Er macht anscheinend irgendwas an seinem Pick-up“ und ging noch näher heran. Jetzt konnte er sehen, wie der Mann in seine Garage ging.

Das war Fabians Chance. Die nutzte er auch. Er rannte so schnell er konnte zu dem nächstgelegenen Busch und machte sich ganz klein. Der Mann kam wieder, fummelte noch einmal an seinem Auto und machte die Motorhaube zu. Dann ging der Mann ins Haus. Fabian hörte Ako bellen und jaulen.

Er nahm all seinen Mut zusammen und ging zielstrebig auf das alte, graue Haus zu. Er klingelte und hörte den Mann sagen: „Was zum Teufel ist das denn jetzt?“

Fabian trat vorsichtshalber einen Schritt zurück. Dann öffnete sich die Tür. „Ja?“ fragte ein mittelalter, dreckiger Mann. „Ich will meinen Hund zurück!“ sagte Fabian als hätte er das schon 100-mal gemacht. Dabei schlug ihn das Herz bis zum Hals. „Ha-ha-ha. Du willst mich wohl verarschen, was?“

„Nein“ sagte Fabian kleinlaut.

„Du kannst Deinen Köter wieder haben. Aber erst, wenn Du mir 500€ vorbei gebracht hast, klar?“ drohte der Mann.

„Aber wo soll ich denn das Geld her bekommen?“ traute Fabian sich zu fragen.

„Is nicht mein Problem!“ Der Mann knallte die Haustür zu. Fabian überlegte einen Moment lang. Er klingelte zum zweiten Mal. Kurz danach öffnete der Mann.

„Das wird aber etwas dauern!“ bemerkte Fabian.

„Ich habe aber nicht ewig Zeit. Wenn Du in drei Tagen die Kohle nicht gebracht hast, wird dir das sehr leid tun. Dann siehst du nämlich deinen Köter nie wieder. Und komm bloß nicht auf die Idee, irgendjemand von unserem Geschäft zu erzählen. Schließlich kenne ich dich jetzt und finde dich!“ Wieder knallte er die Haustür zu.

Als Fabian traurig und mutlos und erschöpft zu Hause ankam, erzählte er erst mal nichts davon, was ihm und Akopassiert war.

„Ako bleibt heute Nacht bei Julius“ erklärte er seiner Mutter.

„Er wünscht sich so sehr einen Hund, dass ich ihm Ako ausgeliehen habe“, fügte er hinzu, obwohl ihm ein dicker Kloß im Hals steckte.

Als er aber im Bett lag und sich furchtbare Sorgen um Ako machte, hielt er es nicht mehr aus. Er zog seine Bedecke zur Seite und setzte sich auf die Bettkante. Dann richtete er sich auf. Er trottete ins Wohnzimmer, wo die Eltern auf dem Sofa saßen und sich einen Krimi anschauten.

„Du Mama…“

„Was machst du denn hier, du solltest doch längst schlafen!“

„Ja, ich weiß, aber ich muss euch was sagen!“ versuchte er es zum zweiten Mal.

„Der Ako, der ist gar nicht bei Julius.“

Er ging auf das Sofa zu und setzte sich zu seinen Eltern. Sein Vater nahm die Fernbedienung und schaltete den Fernseher aus.

„Der Ako ist bei so einem Erpresser.“

„Was???“ fragte der Vater erschrocken.

„Der will 500€!“

„Ach du jemine. Wie ist das denn passiert“ fragte seine Mutter verzweifelt.

Fabian erzählte, was mit Ako heute im Park geschehen war.

„Und was machen wir jetzt?“ fragte die Mutter.

„Du Papa! Du bist doch Polizist, ne?“

„Ja, warum?“

„Na, ich hätte da so einen Plan! Wie wär’s denn, wenn der Typ nur denkt, wir würden ihm das Geld geben?“

„Ich verstehe nicht!“ sagte der Vater.

„Na, überleg doch mal. Wir gehen da hin und geben dem Spielgeld oder so! Dann kommst du in Uniform und überführst den Kerl!“

„Mmmh….“ sagten die Eltern.

„Ich weiß auch schon, wo ihr euch verstecken könnt. Ach ja, Papa, könntest du auch noch ein paar Kollegen mitbringen?“

„Ja, das muss ich sogar!“

„Denn der Mann sah nicht gerade freundlich aus.“

„Was hast du dir denn vorgestellt, wann wir das machen sollen?“

„Wenn’s geht, gleich morgen! Ich will doch Ako so schnell wie möglich da rausholen.“

„Das ist ein guter Plan, Fabian. Wir werden alles tun, um den Hund heile wiederzubekommen und diesen fiesen Kerl zu schnappen“, sagte der Vater.

„Na dann. bis morgen.“

„Ja, schlaf jetzt. Es wird bestimmt alles gut werden“.

Als Fabian im Bett lag, freute er sich aber auch schon ein bisschen auf den nächsten Tag.


Am nächsten Morgen stand Fabian schon ziemlich früh auf. Die Eltern waren auch schon wach und waren gerade dabei, den Tisch für das Frühstück zu decken.

„Guten Morgen, Mama! Guten Morgen, Papa!“

„Guten Morgen, mein Schatz“, sagte die Mutter.

„Guten Morgen, mein Großer“, sagte auch der Vater.

„Wir haben abgemacht, dass wir in einer halben Stunde losfahren.“ „Gut, dann zieh ich mich jetzt schon mal an.“ sagte Fabian.


Eine halbe Stunde später saßen alle im Auto. Noch vor dem Frühstück hatte der Vater seinen Dienst habenden Kollegen beauftragt, dass er um 10.00 Uhr mit einem zivilen Fahrzeug zur Frank-Josef-Straße/Ecke Diebesweg kommen soll.

Als sie ankamen stand dort schon ein alter roter Ford.

„Ah, Lasse ist schon da“ bemerkte der Vater. Sie parkten hinter dem Ford und stiegen aus.

„Hallo, Bernd ich hab mich schon mal ein bisschen umgeschaut!“

„Gut, hast du schon ein Versteck?“ fragte der Vater.

„Naja ich hab mir erst mal nur die Straße angeguckt. Ach, und hallo erst mal.“ Er begrüßte die Mutter. „Guten Morgen, Lasse!“

„Und wir befreien gleich deinen Hund, nicht wahr?“ Lasse grinste. „Ja, bitte!“ Fabian war jetzt sehr aufgeregt.

„Ich hatte gedacht, dass wir dem Typen dieses Spielgeld geben könnten!“ Fabian nahm aus seiner Jackentasche einen Umschlag mit einem dicken Bündel Spielgeld hervor und grinste.

„In der Zeit, wo ich dem das Spielgeld gebe, kommt ihr hinter einem Busch hervor und überführt ihn!“

„Nicht schlecht! So können wir es machen, oder?“ sagte Lasse.

„Ja, o.k., aber zusätzlich wollen wir die Ausfahrt sichern. Bleibst Du bitte im Auto sitzen, Andrea?“

„Falls er türmen will, werde ich ihn verfolgen und Verstärkung anfordern!“ versicherte die Mutter.

„Dann mal los!“ entschied Fabians Vater.

Die beiden Polizisten gingen voraus. Lasse versteckte sich hinter einem dichten Busch. Fabians Vater schlich sich um die rechte Hausecke. Fabian ging mit Puddingbeinen zur Haustür und klingelte. Er hörte Ako bellen. Kurz danach öffnete der grimmige Mann.

„Hallo, ich wollte ihnen das Geld…“.

„Her damit!“ unterbrach ihn der Erpresser und griff nach dem Umschlag.

„Keine Bewegung!“ Fabians Vater und sein Kollege kamen gleichzeitig hinter ihren Verstecken hervor.

„Was?“. Der Mann sah sehr Verdutzt aus als ihm die Handschellen angelegt wurden.

„Sie werden wegen Erpressung und Tierquälerei festgenommen!!“


Fabian ging in das Haus und holte Ako. Der schleckte ihn wie wild ab!
 
Geri
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